Ein Bericht der Kölnischen Rundschau (Euskirchen - Eifelland) vom 06.02.2012
Damensitzung
Jecke Party mit Männer-Verbot
Von Franz Küpper
„Weil bei uns einfach das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.“ So lautete Heinz „Adi“ Sechtems einfache Antwort auf die Frage, warum denn die Mechernicher Damensitzung Jahr für Jahr die jecken Wiever in Scharen anzieht.
Herrlich jeck: Bunt kostümiert feierten die Damen „ihre“ Sitzung in Mechernich. Für gute Laune sorgten unter anderem Willibert Pauels als „Ne bergische Jung“ und Prinzengarde-Chef „Adi“ Sechtem, der vom Schnauzer-Ballett ins Rex-Gildo-Kostüm gesteckt wurde. (Foto: Küpper)
Mechernich - „Weil bei uns einfach das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.“ So lautete Heinz „Adi“ Sechtems einfache Antwort auf die Frage, warum denn die Mechernicher Damensitzung Jahr für Jahr die jecken Wiever in Scharen anzieht. Sechtem: „Die Frauen kommen sogar extra aus Köln und Umgebung zu uns.“
Zum 31. Mal richtete die Prinzengarde die Damensitzung aus und verwandelte die Mechernicher Sporthalle in ein jeckes Tollhaus – in dem Männer-Verbot herrschte: Mit einem Schild an der Eingangstür wurde den Herren unmissverständlich klargemacht, dass sie erst ab 19 Uhr, also nach Abschluss des offiziellen Programms, mitfeiern dürfen. In der Halle, in der sonst die Schüler zum Turnunterricht gebeten werden, erinnerte nichts mehr an diesen. Mit blau-gelben Schirmen und Bändern hatten die vielen Helfer die Halle in einen „Jeckenkessel“ verwandelt. Das bunte Gesamtbild komplettierten diekostümierten Damen.
Rund 900 jecke Wiever füllten die Halle und feierten ausgiebig. Für gute Stimmung sorgte ein bunter Mix aus etablierten Kölner Karnevalisten – unter anderem standen Bernd Stelter und Guido Cantz , der Mann für alle Fälle, auf der Bühne und sangen und plauderten sich ohne große Probleme in die Herzen der Mechernicher Wiever. Dank der Musikgruppen „Rabaue“, „Kolibris“, „Colör“, „Cölsch Crew“ und der hauseigenen Big Band der Prinzengarde kam beste Laune auf. Mittendrin im „Getümmel“ war das Mechernicher Jubiläumsdreigestirn mit Prinz Heinz II. (Kranz), Bauer Karl (Theißen) und Jungfrau Volka (Nüßmann) , das das bunte Treiben vom Thronsitz aus beobachten konnte – sehr zur Freude der Damen. Etwa Ruth Heiders , die die „Gunst der Stunde“ nutzte: „Wo sonst kann ich dem Prinzen so nah sein“, fragte sie mit einem Augenzwinkern und tanzte fröhlich mit ihrem Stoffhund „Daisy“ weiter.
Wie schon in den Vorjahren trat auch das Thorrer Schnauzer-Herrenballett auf, dieses Mal mit südländischen Tönen und in Flamenco-Kostümen. „Ich bring’ mich mal schnell in Sicherheit“, sagte Rainer Schnichels. Er war einer der drei Moderatoren der Sitzung und feierte dieses Jahr sein 20-jähriges Bühnenjubiläum. Und er wusste: „Die haben immer was Ulkiges mit uns vor. Eigentlich wäre dieses Jahr mal der Adi dran.“ Gesagt, getan: Beherzt griff sich „Zoro“den Vorsitzenden derPrinzengarde und stecke ihn in ein Rex-Gildo-Kostüm. Vor den Augen der Damen wurde erins Tanzprogramm integriert. Sechtem machte eine gute Figur – das natürlich auch ganz zur Freude seiner Moderatoren-Kollegen.
„Stürmisch“ ging es zuweilen nicht nur bei den eigentlichen Auftritten zu: Es war schon beeindruckend zu beobachten, wie die Bühnentechniker der Kölner Gruppen innerhalb weniger Minuten mehrmals auf die Bühne flitzten, um Instrumente und Kabel anzuschließen. Männer in Aktion – auch das freute die Damen. „Himmlischen“ Beistand gab’svon Willibert Pauels . Der Diakon und Büttenredner wusste als „Ne bergische Jung“ zu begeistern.Witzig und ideenreich waren die akrobatischen Leistungen der „Doll’s Company“, kölsche Klassiker steuerten „Blom un Blömcher“ bei. Und irgendwann war das offizielle Programmvorbei. Dann durften ja auch die Männerin die Halle – lange feierten die Karnevalisten gemeinsamzu den Klängen der Prinzengarde-Big Band.