Ein Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers vom 08.02.2015

 

DAMENSITZUNG IN MECHERNICH

 

Blaue Krümelmonster im Feierrausch

 

Von Stefan Lieser

 

Statt der erhofften 1000 jecken Wiever kamen nur rund 750 in die Dreifachturnhalle in Mechernich zur Damensitzung. Das tat der Stimmung im Saal aber keinen Abbruch. Vor allem gab es viel Musik mit Stimmungsbands.

 

Damensitzung 2015Sieben „Krümelmonster“ waren aus Kall, Eicks, Kommern und Köln nach Mechernich gekommen.

Foto: Lieser

 

Sportliche Aktivitäten stehen normalerweise in der Mechernicher Halle am Bruchweg im Mittelpunkt. Doch in der Session wird sie zur guten Stube der Jecken umfunktioniert. Nun fanden sich 750 Frauen ein, um die Damensitzung der Prinzengarde ausgelassen zu feiern.

 

Die Besucherinnen kamen längst nicht nur aus Mechernich, sondern aus einem Umkreis von rund 60 Kilometern. „Das Publikum ist international: aus dem Kreis – und aus Rheinland-Pfalz“, sagte Prinzengarde-Schatzmeister Karl Theißen schmunzelnd. Er hatte am Eingang zur Halle die weiblichen Jecken im Blick. „Wie immer wurden die meisten Tische en bloc verkauft, eine Clique mietet hier alle Plätze am Tisch“, so Theißen.

 

Männer unerwünscht

 

Die aus Mülheim angereisten sechs Frauen um Renate Rausch feierten direkt vor der Bühne. Ihre Favoriten ? „Die Micky-Brühl-Band und die Domstürmer“, so Rausch. Dem stimmten ein paar Tische weiter die zu siebt angereisten blauen Krümelmonster zu. Aus Kall, Eicks, Kommern und Köln waren sie nach Mechernich gekommen. Die Kölnerin in der Gruppe, Anna Klein, hat 15 Jahre in Mechernich gelebt und kommt eine Woche vor den tollen Tagen gerne aus der Domstadt in die Eifel: „Weil hier einfach jeder jeden kennt. Die Gemeinschaft gefällt mir am besten.“

 

Vor allem gab es viel Musik mit Stimmungsbands – unter dieses Motto hatte die Prinzengarde das rund fünfstündige Programm des Tages gestellt. Im Anschluss an die Damensitzung war auch der Besuch von Männern erlaubt. Unter anderem mit der PGM-Big-Band konnte bis zum späten Abend getanzt werden. Zuvor war das „andere Geschlecht“ nur auf der Bühne zugelassen – etwa die Rabaue oder der aus „Big Brother“ bekannte Jürgen Milski, der mittlerweile als Stimmungssänger unterwegs ist.

 

Die Stimmung in der Dreifachturnhalle an der Bruchgasse war zwar gut, doch die Veranstalter waren dennoch ein wenig enttäuscht. Es waren 750 statt der erwarteten rund 1000 Besucherinnen gekommen. Aber der Rückgang kam nicht unerwartet. Norbert Eckert, altgedienter Prinzengardist, erklärte: „Heute gibt es jede Menge Damensitzungen. Als wir Ende der 1970er-Jahre zum ersten Mal, damals noch in der Barbaraschule, unsere Veranstaltung angeboten haben, waren wir im weiten Umkreis die Einzigen.“ Simon Kurtenbach, Keyboarder und Sänger der Micky-Brühl-Band, machte Eckert jedoch Mut. Er sagte, während er Autogramme für die weiblichen Fans schrieb: „Eine Damensitzung wie die hier – im Karneval gibt es doch kaum etwas Besseres !“

 

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